Fliegen statt siegen!

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   Margit Farwig – 10. April 2020

   Die Verantwortung für mein Innenleben. Wer soll sie denn nach vorne bringen. Dieses Buch ist zum Lesen mit Pausen, es rät uns, eigentlich zwingt es uns, sich auf den Weg zu machen in unser Innenleben. Will ich etwas „darstellen“. Wir sind ja so begabt, wir können alles, fast alles. Müssen wir das? Oder müssen wir alles haben, um unser Ich aufzublähen. Ich muss mein Ego bürsten, muss ich meinen Senf überall dazugeben? Im Hintergrund lauert mein Ich, ich kann es besser. Wir lieben Geräuschkulissen, ahnen im Grunde des Herzens, wie geht es nur ohne alles Rauschen, Klirren, Wuchern, Zersetzen um beeindruckt zu sein? Das Herz wird hungrig, atmet Leere. Ich bin enttäuscht. Meine Worte beleidigen, werden kalt. Glücklich kann sich der Mensch schätzen, der wenigstens im Alter zu der Ruhe, Einsicht kommt und sein Leben leben lässt, ja fliegen! Und vielleicht noch Vorbild wird für die jüngere Generation, die sich heimlich danach sehnt, ins Jetzt, aber der Masse nacheilen muss oder voran gehen. Die Herzensbildung kommt uns teuer zu stehen, Kosten der Selbstüberwindung, des Loslassens, des Begreifens, das so schwerfällig alles hemmte. Erst wenn wir uns zurufen:
   Ein wenig Frohsinn der Tag uns heute schickt,
   ein Hoffnungsschimmer das Licht der Welt erblickt,
   ein Druck der Hände der Seele Flügel schenkt,
   ein zartes Lächeln den Blick zum Nächsten lenkt.
   Dann haben wir das Leben Ego mit Herz verstanden.

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